Die Wangener Herrgottsstraße

 

Ergeht es Ihnen nicht auch oft ähnlich: Da fährt man auf Urlaub, besichtigt Museen, Kirchen und Burgen und denkt dabei „ Eigentlich haben wir dies auch zu Hause". Aber dann kommt wieder der Alltag und man gibt so manchen Vorsatz die Heimat besser kennen zu lernen wieder auf.
Wie wär's mit einer Radtour durch unsere gemeinsame Stadt. Wangen und seine Ortschaften haben viel zu bieten! Nachdem sich Fitness und Kultur heute nicht mehr gegenseitig ausschliessen, möchten wir Sie mit unseren Vorschlag zu einer Rad- und Kunstrundfahrt einladen.
Über 35 Jahre gibt es schon die große Kreisstadt Wangen im Allgäu. Flächenmäßig keine kleine Stadt und reich an Kunst und Kulturdenkmälern. Im Internet ist diese Rundfahrt bequem zu bewältigen. – aber per Rad muss man schon ca. 60 km zurücklegen um alle Ortschaften zu besuchen.

Deshalb unser Vorschlag:

Tour l          Große Tour für sportliche Fahrer, ca 60 km. An einem Tage gefahren, da
               kommt sicher die Kultur zu kurz.

               Wer's gemütlicher liebt und sich Zeit für die Besichtigungen nimmt, geht die Tour
               in 2 Teilabschnitten an.

Tour 2          Südlicher Teil - ohne besondereSchwierigkeiten ca. 30km.
               Neuravensburg-Roggenzell-Niederwangen-Haslach-  Primisweiler–Schwarzenbach

Tour 3          Nördlicher Teil mit einigen längeren Steigungen ca. 35 km.
               Wangen - Leupolz - Karsee -Wangen

Natürlich können Sie diese Rundfahrt mit kleinen Abweichungen auch mit dem Auto. machen.

Der Burg und Heimatverein Neuravensburg wünscht Ihnen bei Besuch dieser Seiten und wie wir es hoffen , beim vis ä vis mit den Kunst und Kulturdenkmälern viel Vergnügen.

 

e01 Titelseite

 

Diesem  Vorschlag  einer Fahrradtour zeigte der Burg- und Heimatverein NRV bei seiner Ausstellung zum Burg- fest 1997. 
Idee und Gestaltung: Herbert Sterzl

Der Streckenverlauf und die Entfernungen

 

00,0km

01,3km

04,9km
 

08,0km
 

12,4km
 

14,6km






 

20,6km









 

30,9km
 

33,1km

41,1km


 

44,0km
 

51,7km
 

56,3km

58,3km

60,3km
 

61,0km

 

Neuravensburg, Boeckeler Stadel

auf der B 18 und den Radweg nach Roggenzell zur St. Galluskirche.

Ober Dabetsweiler (Abzw. Kleintierfriedhof) nach Dcgctswcilcr. Von hier geht es den beschilderten Weg zum Marienberg.

Bei Engetsweiler entlang des Radweges nach Untermooweiler zur St. Niklauskapelle.

Weiter den Radweg l bis Welbrechts, danach kreuzen wir die B 18 und kommen nach Niederwangcn zu St. Andreaskirche.

Wir bleiben auf den ausgeschilderten Radweg l und kommen nach Wangen. Als erstes kommen wir zur Sattelkapelle.
Danach fahren wir weiter über den Südring zur St. Wolfgangkapelle auf dem Friedhof am Gehrenberg.
Bevor wir in die Altstadt kommen sehen wir noch die Wegkapelle (Bildstock) an der Kreuzung Isnyer und Alter Bregenzerstraße.
Weiter in die Altstadt wo wir die Spitalskirche und die Pfarrkirche St. Martin besuchen. Danach noch zu einem Höhepunkt der Fahrt zur Rochuskapelle.

Wir verlassen nun Wangen in dem wir ein kurzes Stück die B18 Richtung Memmingen benutzen, um bei der ersten Abzweigung rechts nach          Deuchelried zur Pfarrkirche St. Peter zu gelangen.
Von Deuchelried benutzen wir am Ortsausgang den Wanderweg l und gelangen nach der Unterführung der B 18 nach Burgelitz.
Vorbei am Hammerweiher und der Fachklinik geht es dann den R5 nach Beutelsau.
Von hier aus geht es einem kurzen Abstecher nach Herfatz.
Zurück nach Beutelsau um einen kurzen Fuß marsch zur Ruine Praßbcrg.
Jetzt beginnt der erste steile Anstieg unserer Tour um Anschließend die kleine Kapelle vor Saamen besichtigen.

In Allewinden zweigen wir links nach Weihers ab. Über Steinberg kommen wir danach nach Leupolz zur Pfarrkirche St. Laurentius.

Karsee St. Kilian und St. Ursula ist unser nächstes Ziel.

Wir fahren von Karsee zuerst die Straße Richtung Waldburg um nach der Steigung dann links auf den Radweg 4 (In der entgegengesetzten Richtung der Beschilderung ) zu stoßen. Jetzt fahren wir über Oberholden, Felbers, Eggerts, Blitzer nach Pfärrich.Die Wahlfahrtskirche sollte man hier unbedingt besuchen.

Von da ins Argental (Achtung starkes Gefälle) nach Oberau. Nach der Autobahnunterführung rechts nach Bürsten und Humbrechts.

Hier zweigen wir rechts nach Ettensweiler wo wir auf den Radweg 3 kommen. Vor Rhein geht's rechts ab über Hochbühl, Schomburg nach Haslach.

Primisweiler erreichen wir über die Hagmühle, Engelitz und Pflegelberg.

Danach fahren wir nach Hiltensweiler.

Auf dem Fahrradweg geht es zur letzten Station unserer kleinen Rundreise zur Pfarrkirche St. Felix und Regula in Schwarzenbach.

Nun noch die letzte Steigung, an der österreichische Zollhalle von 1792 vorbei und wir sind wieder unter der Ruine Neuravensburg am Boeckeler Stadel.

01a 1997 Landkarte

Neuravensburg
Eine Burg mit einer Jahrhundert alten Geschichte

e04 Nrv Schloß mit Maler Bingger a Gesamtbild

Das Schloss Neuravensburg - Ein Bild unseres Malers J.B.Bingger

e03 Boeckelerstadel

Böckelerstadel und Ruine während des Burgfestes

Die Ursprünge der Burg Neuravensburg gehen sicherlich weit über die erste Urkundliche Erwähnung im Jahre 1258 zurück. Im 13. und 14. Jahrhundert gab es am Fuße der Burg eine sogenannte Minderstadt, die ein St. Galler Chronist als „ein statli uf dem Berg vor der Burg“ bezeichnet.

Die Burg wurde im Bauernkrieg 1525 durch den „Neuravensburger Huf“ (Bauernhaufen) verwüstet. Erst 1613-1617 wurde die Burg als Schloß durch den St. Galler Abt Bernhard wiederaufgebaut. In den nächsten 200 Jahren war die Burg als Obervogtei Mittelpunkt für die St. Gallischen Besitzungen nördlich des Bodensees.

Von 1837 bis 1845 wurden die Gebäude des Schlosses abgetragen. Nur der Turm widerstand allen Versuchungen und wurde 1913 als Aussichtsturm renoviert.

 

Pfarrkirche St. Gallus in Roggenzell

1353 In „ Libertaxationis evoleriarum et benefiorium diveori Constanoirnsi" als Filiale von Sigmarszell aufgeführt. 1431 als Kirche erwähnt. 1480 eigene Pfarrei. Der heutige Bau stammt aus dem Jahre 1841. Vom alten. 1839/'40 abgebrochenen Bau steht noch der in der Spätgotik erhöhte Turm, der bis zu einer Gesamterneuerung und Erhöhung 1818 sattelgedeckt war.

e05 PICT4610

Das kostbarste Kunstwerk der Kirche ist der Altarschrein an der Chorrückwand. Dieses um 1515 entstandene Kunstwerk „ Regina Apostolorium" birgt spätgotische Skulpturen der Muttergottes und der Apostelfürsten.

 

e07 Roggenzell Kirche Baroker Christus und neue Tabernakelstele
e06 Roggenzell Kirche  Regina Apostolorium

Marienkapelle in EngetsweilerDie heutige 1968 errichtete Kapelle
ist
bereits der 2. Bau innerhalb eines Jahrhunderts.

Die Geschichte dieser Marienstätte geht auf ein Gelübde von Anna Maria Bader, geboren 1842 aus Roten am Fuße des Marienberges zurück. Nach einer genesenen Krankheit lies sie einen Bildstock am Waldesrand oberhalb ihres Bauernhofes errichten.

e09 Engetsweiler Bild von J.B.Bingger 1. Marienkapelle mit Bildstock

 Bildstock und Holzkapelle im 19.Jahrhundert J.B.Bingger

e08 Engetsweiler Marienkapelle Ursprüngliche Anbetungsbild von J.B.Bingger

Bildstockbild von J.B.Bingger  

St. Nikolauskapelle in Untermooweiler

Diese Kapelle ist der älteste sakrale Bau der Stadt Wangen. Der Ursprung der Kapelle geht in die Karolingerzeit zurück. Bei der Restaurierung im Jahre 1973 wurde festgestellt, das hinter der barocken Fassade sich ein romanischer Bau verbirgt. Dementsprechend wurde der romanische Bau wiederhergestellt.

e10 Untermooweiler St.Nikolauskapelle
e12 Untermooweiler St.Nikolauskapelle Wandfresco
e11 Untermooweiler St.Nikolauskapelle Wandfresco
e13 Untermooweiler St.Nikolauskapelle Chorraum
e14 Untermooweiler St.Nikolauskapelle Baroke Figur e15 Untermooweiler St.Nikolauskapelle Baroke Figur

Niederwangen

Pfarrkirche St. Andreas

Wie Schwarzenbach wurde auch Niederwangen im dreißigjährigen Krieg 1634 von den Schweden in Schutt und Asche gelegt.
Turmunterbau und die Chormauern stammen noch aus dem Mittelalter. Im Innenraum der Kirche finden wir Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten.

14. Jhdt.

16.Jhdt.
17. Jhdt.

18. Jhdt.

Das älteste Kunstwerk ist ein Vortragekreuz aus dem 16 Jhdt. Mit Medaillons und Rankenwerk aus der Frühgotik (14.Jhdt).
Die Figuren des Hochaltares von 1509  und 1547 eines unbekannten Künstlers.
Hl. Sebastian (um 1620/25) im vergoldeten Akanthusrahmen, wahrscheinlich von Hans d.J. Zürn.
Die 12 Apostelfiguren (1726) von Christoph Krimmer aus Wangen. Eine  Ewiglichtampel  von  1789 Wangen

e16 Niederwangen Kirche e18 Niederwangen Kirche Hl. Sebastian e17  Niederwangen Kirche  Barokes Ewiges Licht
e19  Niederwangen Kirche Aposteln Ausschnitt

Wangen im Allgäu

Sattelkapelle St. Nikolaus

Die Kapelle war Teil des 1413 bereits genannten Leprosenhauses, in dem bis 1764 Aussätzige gepflegt wurden.
Der Hochaltar besteht aus einer alten gemauerten Mensa und einen Aufbau aus Holz (2.Hälfte    17.Jh.). Spätgotische Wandfresken und Rokokostuck sind der zusätzliche Schmuck der Kapelle.

e21 Wangen Sattelkapelle Altar
e20 Wangen Sattelkapelle

Wangen im Allgäu

St. Wolfgangkapelle

Inmitten des 1913 angelegten Friedhofes am Gehrenberg steht dieses spätgotisch – frühbarocke Baujuwel. Der älteste Teil ist der 1500 geweihte Altarraum, dem 1616 ein sattelgedecktes Schiff angefügt wurde.
Aus dieser Zeit stammen auch die Altäre, das Chorgestühl und die Kanzel. Interessant ist besonders das vordere Abendmahlsbild von Andreas Rauch, dem Schöpfer der Wangener Landtafel (1617) und der Wangener Stadtansicht (1611), in dem er sich selbst als Judas wiedergibt.
Die Hl. Ulrich und Konrad sind vermutlich ein Werk von Hans Rueland (ca. 1470). Weitere Kunstwerke sind eine Wolfgangsbüste um 1585, das Wandkreuz von Hans Zum d.J. um 1630, sowie ein Franziskusgemälde von Hans Witzigmann (ca. 1730).
Leider ist dieses Gotteshaus, welches aus Aussegnungshalle für den Friedhof dient, nur zu diesem Zweck offen.

e22 Wangen St.Wolfgang
e23 Wangen St.Wolfgang Altar
e24 Wangen St.Wolfgang Altar Ausschnitt a
e27 Wangen St.Wolfgang Wandkreuz
e25 Wangen St.Wolfgang Kanzel e26 Wangen St.Wolfgang Marienaltar

Wangen im Allgäu

Wegkapelle an der Isnyerstraße

Denkmäler der Volksfrömmigkeit finden wir in unserer Heimat viele. Da ein Kreuz, dort ein Bildstock oder eine Kleinstkapelle welche von unseren Vorfahren zur Bitte oder zum Dank errichtet wurden. So auch der 1613 entstandene fast kapellenartig Bildstock. Der von Hans Zürn d.Ä . geschaffene Gekreuzigte brachte den Künstler am 23. März 1613 genau 17 Gulden. Das Original des Gekreuzigten befindet sich seit 1978 im Chorraum der Ulrichskirche, so dass wir hier nur eine Kopie bewundern können.

e28 Wangen Wegkapelle an der Isnyerstraße

Wangen im Allgäu

Spitalkirche

Das Gotteshaus der Unterstadt, dessen Kirchweihe 1723 erfolgte. Aus dieser Zeit stammt auch der im vergangenen Jahrhundert um manchen Barockzierat erleichterte Hochaltar. Wahrscheinlich ist es ein Werk des Wangeners Judas Thaddäus Sichelbein. Der Mittelpunkt des Hochaltars ist die frühbarocke, 1622 von Hans Zürn d.J. für die St. Martinskirche geschaffene Mondsichelmadonna.

Ursprünglich ebenfalls fü r die Pfarrkirche geschaffene Jesus von 1543, im Kerker Christi Altar der 1760 geweiht wurde und als Gnadenbild verehrt wurde. Gegenüber dem Altar ein letztes Votivbild. (Stadt Wangen mit Gnadenbild anlässlich des Brandes am 13. Juli 1793.)

e29 Wangen Spitalkirche
e30 Wangen Spitalkirche Stadtansicht mit Gnadenbild
e32 Wangen Spitalkirche Jesus im Kerker
e31 Wangen Spitalkirche Hochaltar
e33 Wangen Spitalkirche Opferstock

Wangen im Allgäu

Stadtpfarrkirche St. Martin

Das Untergeschoß des Glockenturm stammt noch aus der Zeit der ersten spätromanischen Säulenbasilika. Ihre Größe entsprach dem jetzigen Mittelschilf. Teile ihrer Ostwand, die um 1385 anlässlich des Choranbaus spitzbogig geöffnet wurde, sind im Mauerwerk des Triumphbogens enthalten. 1422/23 wurde das Langhaus verbreitert und das Südschiff angefügt. Der Glockenturm erhielt 1739 nach einen Blitzschlag sein heutiges Aussehen.

Die älteste Skulptur ist der spätgotische St. Ulrich aus dem früheren Hochaltar im südlichen Seitenschiff (1462). Eine nachgotische Pieta aus dem 16. Jhdt. und viele barocke Figuren wie die Himmelskönigin und St. Josef aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der prägende Hauptaltar ist ein neugotisches Werk welcher 1901 geweiht wurde. Man wollte damit der Kirche sein spätmittelalterliches Gepräge zurückgeben.

e33a Wangen1984 Unterstadt

Wangen im Allgäu Turm der St. Martinskirche

Wangen im Allgäu

Rochuskapelle

Ein Wangener Kulturkleinod auf dem Gelände des alten Friedhofes. In diesem Gebiet lag das im Jahre 815 bezeugte Niederdorf „ Uangun" mit dem bis 1412 erwähnten St. Gallischen Maierhof. Im Pestjahr 1521 legte hier die Stadt den alten Friedhof an. Entlang der Umfassungsmauer gemahnen Gruftkapellen, Grabsteine und Gedenktafeln an frühere Patriziergeschlechter die hier beigesetzt sind.

Bevor man die Rochuskapelle betritt fällt uns die Wangener Schutzmantelmadonna (l 5. Jhdt.) neben dem Südportal auf. Obschon stark verwittert, gehört das spätgotische Sandsteinrelief zu den eindrucksvollsten Denkmälern einheimischer Volksfrömmigkeit aus dem Mittelalter. Die Kapelle wurde in den Jahren 1592-1594 vom städtischen Baumeister Jörg Loßherr wohl an einen spätgotischen Chorbau angefügt. Der Innenraum wird von der 1598 bemalten Holzdecke und dem Rosenkranzmedaillons und dem großen Kreuz an beiden Seitenwänden bestimmt. Auf 66 Tafeln der Holzdecke wird das Leben Jesus und der Aposteln in einer Art Bilderbibel

dargestellt. Das Rosenkranzmedaillon wurde von Hans Zürn d.J. 1622 geschaffen. Das große Wandkreuz wurde 1593 von einen Weißenhorner Bildhauer geschnitzt.                 Achtung: Die Kapelle ist nur an Samstage zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet.

e34 Wangen Rochuskapelle Friedhof e35 Wangen Rochuskapelle Schutzmantelmadonna e36 Wangen Rochuskapelle Schutzmantelmadonna
e37 Wangen Rochuskapelle Decke
e38 Wangen Rochuskapelle Decke Ausschnitte e39 Wangen Rochuskapelle Decke Ausschnitte
e41 Wangen Rochuskapelle Rosenkranzmadonna Ausschnitt
e40 Wangen Rochuskapelle Rosenkranzmadonna e42 Wangen Rochuskapelle Rosenkranzmadonna Ausschnitt

Wangen im Allgäu

Evangelische Stadtkirche

Hoch über der Altstadt erhebt sich diese in den Jahren 1890 -1893 erbaute Kirche. 1810 waren in dem zuvor rein katholischen Wangen einige protestantische Beamtenfamilien zugezogen. Als in den Jahren 1834 - 1846 die Gläubigen sich von 77 auf 204 erhöhten gab es ab 1850 eine eigene evangelische Pfarrgemeinde. Zur Einweihung der Kirche am 19.10.1893 war auch das württembergische Königspaar anwesend.

Deuchelried

Pfarrkirche St. Petrus

Die Pfarrkirche besitzt noch einen mittelalterlichen Glockenturm und ein netzgewölbten Chorraum. Dagegen wurde das Schiff 1966 erneuert. Kostbarstes Kunstwerk ist die um 1720 durch Franz Anton Kuen geschaffene Immaculata im Hochaltar. Diese fast lebensgroße Mariendarstellung gehört zum Schönsten, was die oberschwäbische Rokokokunst hervorgebracht hat. Weitere beachtenswürdige Skulpturen sind die von ca. 1620 stammende Pieta eines unbekannten Künstlers welche von Rosenkranzmedaillons des Hans Zürn d.J. umgeben ist. Ein Prozessionskruzifix um1465, ein Tumbakreuz um 1720, sowie eine Stangenmadonna und Leuchtengel auf Stangen um 1700.

e45 Deuchelried Kirche Pieta
e43 Deuchelried Kirche e44 Deuchelried Kirche Madonna

Burgelitz

Kleine neugotische Kapelle mit Innenausstattung aus dieser Zeit.

e46 Burgelitz

Herfatz

Brückenkapelle

Diese im Hochmittelalter von den Herren von Praßberg gestiftete Kapelle wurde um 1630 erneuert und war bis 1803 Ziel einer Wangener Dankprozession.

e47 Herfatz

Beutelsau

Wegkapelle

Wenn wir an der Brücke die Argen überqueren, so finden wir rechter Hand in Art eines Bildstockes eine Holzskulptur des Hl. Nepomuk aus dem 18. Jhdt.

e48 Beutelsau Wegkapelle

Ruine Praßberg

Die Praßberger waren das bedeutendste Ministerialengeschlecht der Abtei St. Gallen im südlichen Oberschwaben Seit dem 15. Jhdt. befand sich die Burg im Besitze der Reichsritter Vögte von Summerau. Die Burg bleibt der einzige sanktgallische Wehrbau in unseren Gebiet, dessen Erbauungsjahr 1122/23 bekannt ist.. Außerdem handelt es sich um die einzige hochmittelalterliche Burg des Landkreises RV; die noch ein relativ geschlossenes Gesamtbild bietet. Wie lange dies noch sein kann, ist mehr als fraglich. Witterung und was besonders bedauernswert ist Vandalismus haben in den letzten Jahrzehnten den Verfall arg beschleunigt.
Im 1954 erschienen Buch über die Kunstdenkmäler des Kreises Wangen steht über die Burgkapelle St. Georg noch geschrieben:
Innen. Verwitterte Spuren eines Freskos mit Inschrift... Fußboden Backstein. Wände und spätgotisch-frühbarockes Stichkappennetzgratgewölbe weiß getüncht....

Wie kam es überhaupt zu diesem Verfall?
1731 endete die Zeit Praßbergs als Adelsresidenz. Fortan diente das Gebäude nur noch als Dienstwohnung herrschaftlicher Beamter und bis 1811 auch als Schule und Lehrerwohnung.
1824 wurde trotz des beschränkten Nutzens nochmals sämtliche Dachstühle erneuert. Aber nichtsdestoweniger verfiel die Burg immer mehr. So wurde 1832 erstmals der Abbruch vorgeschlagen.
1835 wurde dann das Schloss zum Verkauf ausgeschrieben. Ein Käufer fand sich aber in den nächsten Jahren nicht. So kam es 1844 zur schon längst befürchteten Katastrophe. Der Absturz eines Südpfeilers riss eine erhebliche Lücke in die Umfassungsmauer.
1846 kam es dann zur Versteigerung der zum Abbruch freigegebenen Gebäudeteile. Für 595 Gulden erstand diese Johann Stadler aus Wangen. Gleichzeitig wurde die Wiederherstellung des der Kapelle beschlossen, die 1861 sogar zwei neue Glocken erhielt.

Warum wurde Praßberg nicht völlig zerstört?
Im Gegensatz zum Neuravensburger Turm der nur durch seine Standfestigkeit der Schleifung entging hatten die Wolfegger Fürsten als Besitzer sicherlich eine andere „ irrationale" Denkweise als die Beamten des Königreiches Württembergs. Wie sonst lässt sich's erklären das vom Abriss der Bergfried, die Umfassungsmauern und die Mauern des Schlosses ausgenommen und die Kapelle wiederhergestellt wurde? Trotzdem gibt es von Jahr zu Jahr immer weniger zu sehen und das obwohl vom heutigen Besitzer Bestandsicherung geleistet wird.

Deshalb die Bitte: Egal ob in Neuravensburg, auf Praßberg oder sonst wo - kommen Sie als sanfter Besucher. Die nach Ihnen Kommenden danken es Ihnen.

e49 Praßberg  (Wangener Landtafel)
e50 Praßberg
e51 Ruine Praßberg e54 Praßberg
e53 Praßberg e52 Praßberg

Saamen

Kapelle

Auf dem Wege nach Leupolz kommen wir an der kleinen vielleicht aus dem Spätmittelalter stammenden Kapelle vorbei. Diese im 18. und 19. Jahrhundert erneuert und veränderte Kapelle besitzt im Inneren einen sehr schönen Christus im Kerker.

e56 Saamen Kapelle Gefangener Jesus
e55 Saamen Kapelle

Leupolz

Pfarrkirche St. Laurentius

Eine kurze aber sehr steile Straße führt uns zur der 1404 erbauten Kirche. Sie wurde öfters zuletzt 1953 umgestaltet und erweitert.
Im Inneren finden wir noch 3 schöne Grabplatten vom Ortsadel Praßberg und Summerau. Ein barocker Hochaltar (um 1710) mit einer Rosenkranzkönigin (um 1725) ist der Mittelpunkt der Kirche. Interessant ist auch ein Votivbild von 1806 welches den hl. Wendelin mit der Ansicht der Kapelle zeigt.

e57 Leupolz Kirche
e58 Leupolz Rosenkranzmadonna e59 Leupolz Bild Wendelin

Karsee

Pfarrkirche St. Kilian und Ursula

Die jetzige Kirche steht auf romanischen Grundmauern und wurde im 14. und 18. Jahrhundert erneuert. Zu sehen sind Reste eines gotischen Freskos an der Chorwand. Beeindruckend der Gekreuzigte mit der Schmerzensmutter an der Seitenwand des Schiffes

e60 Karsee Ort e61 Karsee Kirche Kreuz

Haslach

Pfarrkirche St. Stephanus

Nach einem Brand wurde die Kirche 1607 wieder aufgebaut und 1723 erhielt sie die hochbarocke Ausstattung. Am beeindrucksamsten ist das um 1773 von Andreas Brugger geschaffene Chorfresko der Krönung Marias. Auf dem gleichaltrigen Hochaltarblatt hat er die Steinigung des Kirchenpatrons dargestellt. Einen wunderbaren Ausdruck hat die um 1480 von einem unbekannten Künstler geschaffene Pieta an der Seitenwand.

e62 Haslach Kirche
e63 Haslach Kirche Pieta
e64 Haslach Kirche Deckenfresco

Primisweiler

Pfarrkirche St. Clemens

Auch dieser Kirche sieht man ihr Alter auf den ersten Blick nicht an. Doch dürfte auch sie ins Mittelalter zurückgehen. Allerdings wurde sie im 17.Jhdt. barockisiert und 1831 vergrößert. Im Inneren haben wir am rechten Seitenaltar eine Muttergottes von der Mitte des 17. Jhdt., die wohl 1885 ihre Krone erhalten hat. Aus dem Hochbarock um 1750 stammen die Kreuzwegstationsgemälde.
An den Wänden ein Kruzifix um 1680 und eine um 1745 entstandene Rokokomadonna.

e66 Primisweiler Kirche Madonna
e65 Primisweiler Kirche e67 Primisweiler Kirche Kreuzwegstation

Hiltensweiler

Kapelle Sankt Konrad

Im Ortsbereich versteckt liegt die in die romanische Zeit zurückgehende Kapelle. Im Hochaltarbild ist die ehemalige Burg Neuravensburg zu sehen.

e68 Hiltensweiler Kapelle e70 Hiltensweiler Kapelle Altar
e69 Hiltensweiler Kapelle Außenwand

Schwarzenbach

Pfarrkirche St. Felix und Regula

Schwarzenbach wurde bereits 815 als Swarzinbach urkundlich im Zusammenhang mit einen Priester Theodold genannt. Im Jahre 856 besaß es eine Dingstätte (Gerichtsort). 1275 bereits selbständige Pfarrei. Man kann deshalb davon ausgehen, das hier eine der ältesten Kirche im ganzen Umkreis stand. Und trotzdem stehen wir heute einen Neubau aus dem Jahre 1959 gegenüber. Nur der Turm mit Glocken vom Anfang des 18. Jhdt. ist noch Zeuge der Vergangenheit.

e71 Schwarzenbach Kirche mit Uraltschule
e72 Schwarzenbach Kirche Rosenkranzmadonna
e73 95 04.08.TK8

 

 

1992 Ausstellung Stritzke Plakat klein1